Wenn brachliegende Industrie-, Gewerbe- oder Bahnflächen wieder nutzbar gemacht werden können, wird damit ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung des Flächenverbrauchs geleistet. Insbesondere in Ballungsräumen bieten diese Flächen wichtige Möglichkeiten für die Stadtentwicklung. Dass man diese Brachflächen häufig nicht wieder nutzt, liegt an Ungewissheiten über mögliche Bodenkontaminationen und Untergrundverhältnisse. Kaufinteressenten ebenso wie Grundstückseigentümer und Investoren benötigen verlässliche Informationen über mögliche Bodenverunreinigungen und die Verhältnisse im Untergrund (Fundamentreste, Tanks, Leitungen etc.). Viele Grundstückseigentümer und Investoren lassen sich abschrecken, weil sie langwierige und kostenintensive Standortuntersuchungen befürchten.

Verfahren der Vor-Ort-Untersuchung können flächendeckend altlastbedingte Risiken aufzeigen. Vor- Ort-Analysenmethoden sind z.B. für Schwermetalle die Röntgenfluoreszenzmethode oder für leicht flüchtige organische Stoffe die Gaschromatographie (GC) bzw. GC-Massenspektrometrie. Sie bieten in Kombination mit einer Visualisierungssoftware direkt vor Ort die Möglichkeit, Belastungsschwerpunkte zu erkennen, einzugrenzen und damit gezielt Proben für die Laboranalytik zu auszuwählen. Der Einsatz solcher Vor-Ort-Verfahren, z.B. mit Hilfe des neuen LANUVUmweltmobils, kann Zeit und Kosten sparen und die Revitalisierung von Brachflächen beschleunigen. Um dies zu belegen, wurden im Rahmen eines Untersuchungsvorhabens des LANUV auf einem Altstandort Vor-Ort-Untersuchungsverfahren eingesetzt und deren Untersuchungsbefunde mit den Ergebnissen der Laboranalytik aus früheren Untersuchungen des Standortes verglichen.

Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus diesem Vergleich wurden zusammengestellt und um Handlungsempfehlungen für vergleichbare Standortuntersuchungen ergänzt. Sie werden in einem LANUV-Fachbericht veröffentlicht. Der Fachbericht enthält außerdem einen Überblick über die derzeit am Markt verfügbaren geophysikalischen und chemisch-analytischen Methoden der Vor-Ort-Analytik mit Erläuterungen bezüglich ihrer Eignung. Kombiniert man die flächencharakterisierenden geophysikalischen und punktuellen Untersuchungsmethoden (Vor-Ort-Untersuchungen) mit Laboranalysen, so ist eine schnelle und kostengünstige Flächenuntersuchung möglich. Welche Vor- Ort-Untersuchungsverfahren eingesetzt werden und wie die Untersuchungsbefunde zu bewerten sind, erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Fachleuten verschiedener Disziplinen, insbesondere der Geologie, Chemie und Geophysik.