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GrafikKopplung Sondiertechnik – geophysikalischer Messtechnik, Dr. C. Leven, Dr. P. Dietrich
Dept. Monitoring- und Erkundungstechnologien
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
Permoserstraße 15, 04318 Leipzig
Eine zentrale Rolle für die Beantwortung zahlreicher Fragestellungen im Rahmen von Altlastenprojekten nimmt die ausreichende Kenntnis der dreidimensionalen Struktur des Untergrundes ein. Die typischerweise angewandten Methoden der Erkundung erlauben dabei nur in einem begrenzten Maß eine ganzheitliche und adäquate Beschreibung der Variabilität der Parameterverteilungen im Untergrund (z.B. hinsichtlich Lithologie, Verteilung der hydraulischen Durchlässigkeit, Schadstoffverteilungen). Üblicherweise werden für solche Untersuchungen bohrlochbasierte und oberflächengeophysikalische Messungen herangezogen. In Bohrungen lassen sich Informationen zu Untergrundstruktur und Parameterverteilungen über eine Kernbeschreibung und geophysikalische Bohrlochmessungen gewinnen. Kennzeichnend für solche Untersuchungen ist ihre hohe vertikale Auflösung. Eine Beschreibung des Untergrundes in horizontaler Ausdehnung ist basierend auf diesem Ansatz allerdings nur in sehr begrenztem Maße und nur durch Interpolation möglich. Für eine Beschreibung der horizontalen Ausdehnung von Untergrundstrukturen lassen sich allerdings oberflächengeophysikalische Messungen nutzen, deren vertikale Auflösung aber mit der Tiefe aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten abnimmt.

Ein alternativer Ansatz für eine adäquate Beschreibung des Untergrundes ist die Anwendung der Direct Push-Technologie. Diese innovative Sondiertechnologie ermöglicht in-situ-Messungen von sehr hoch aufgelösten vertikalen Profilen von geophysikalischen, geotechnischen, geohydraulischen und geochemischen Parametern. Neben einer deutlichen Steigerung der Untersuchungsqualität erlaubt diese Technologie durch ihren, im Vergleich zu den herkömmlichen Erkundungsmethoden schnellen und flexiblen Einsatz, eine deutlich effizientere und detaillierte Erkundung. Neueste Entwicklungen auf diesem Gebiet erlauben außerdem die Kombination dieser Technologie mit geophysikalischen Methoden, wodurch eine hoch auflösende Beschreibung des Untergrundes in vertikaler und horizontaler Richtung, das heißt in tomographischer Weise, möglich wird.

In der Präsentation werden Ansätze und Möglichkeiten zur Kombination von geophysikalischen Verfahren mit Direct Push vorgestellt sowie anhand von Beispielen demonstriert.